Dendrobaten
  Gift und seine Wirkung
 

Gift und seine Wirkung

Einige Indianerstämme Kolumbiens, z.B die Choco-Indianer, verwenden das Gift von Phyllobates aurotaenia, Phyllobates bicolor und Phyllobates terribilis zur Herstellung ihrer Blasrohrpfeile.
Diese Arten produzieren auf ihrer Haut das Alkaloid Batrachotoxin, eine Substanz, die zu den wirksamsten Giften überhaupt gehört.
Die größte Menge des Giftes produziert der "schreckliche Pfeilgiftfrosch", Phyllobates terribilis. Er besitzt auf seiner Haut genug Batrachotoxin um 20 000 Mäuse oder aber 10 erwachsene Menschen zu töten.

Wirkungsweise

Batrachotoxin ist ein starkes Nervengift. Es verändert die Membrandurchlässigkeit der Muskel- und Nervenzellen für Natriumionen. Durch erhöhte Natriumkonzentrationen in den Zellen werden die Nervenimpulse blockiert, die normalerweise zur Entspannung der Muskulatur dienen, so dass der Muskel ständig angespannt bleibt. Dadurch treten fast schlagartig Muskel- und Atemlämung ein. Ein Gegenmittel ist nicht bekannt.
Aber wir Terrarianer brauchen keine Angst zu haben, denn die Tiere, die wir in unseren Terrarien haben, sind überwiegend Nachzuchten und damit ungiftig. Selbst Wildfänge verlieren in Gefangenschaft ihre Giftigkeit. Es ist mit Sicherheit noch nicht geklärt, aber man vermutet, dass die Frösche das Gift über die Futtertiere ihrer Herkunft aufnehmen. Die verschiedenen Froscharten besitzen auch nicht nur ein Gift sondern immer ein Gemisch von verschiedenen Substanzen. So hat man in Phyllobates aurotaenia bisher 4 verschiedene Alkaloide unterschiedlicher Giftigkeit gefunden, in Dendrobates histrionica sogar 10. Die eigentliche Funktion der Gifte von Amphibien ist der Schutz gegen Bakterien und Pilze, die auf der immer feuchten Haut ansonsten optimale Wachstumsbedingungen vorfinden würden. Die jeweiligen Hautgifte wirken besonders gut gegen die Erreger, die im Biotop der jeweiligen Amphibienart vorkommen. Im Laufe der Evolution haben einige Arten dermaßen wirksame Gifte entwickelt, dass sich ein zweiter Vorteil ergab: die Abschreckung von Fressfeinden. Gleichzeitig entwickelten diese Arten grelle Warnfarben, meist gelb, rot oder orange, die den Feinden signalisieren "Vorsicht, ich bin ungenießbar". Einmal Versucht, machen sie später einen Bogen um Tiere mit ähnlichen Warnfarben. Ich habe selber schon die Erfahrung gemacht, als ich in Costa Rica Dendrobates auratus  mit der Hand berührte, sich die Innenflächen röteten und ein Juckreiz verursachte. Gefährlich wird es aber erst, wenn das Gift in die Blutbahn kommt.



 


 


 
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